Bürgervereinsjubiläum verlief fast ganz im Stillen

Der Vorstand vom Bürgerverein Altkloster an der neuen Brücke (von links): Dietmar Thoden, Birgit Radtke-Kraus, Nina Freudenthal, Udo Schröter, Ute Burkhard und Ulf Brümmer. Foto: Bürgerverein Altkloster

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Unbemerkt ging im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie das Jubiläum des Bürgervereins Altkloster vorüber. Die sonst vom Verein organisierten Veranstaltungen fielen aus. Aber Früchte des zehnjährigen Engagements gediehen auch im Jubiläumsjahr sichtbar.

Von Fenna Weselmann  Donnerstag, 14.01.2021, 14:01 Uhr 

Und dank der traditionellen Weihnachtsbaumaktion, die trotz widriger Umstände möglich war und Altkloster schmückte, endete 2020 zumindest im gewohnt weihnachtlichen Glanz. Sein zehntes Jahr wollte der Bürgerverein Altkloster besonders feiern. Lockdown und nicht zu leistende Corona-Hygieneauflagen machten das unmöglich. Maibaum-Aufstellen, Tag der Vereine, Flohmarkt, Maibaum-Abbau mit Laternenumzug und weihnachtlicher Nachmittag – alle fünf Veranstaltungen musste der Verein über das Jahr hinweg nach und nach absagen. Das galt am Ende auch für die Jahreshauptversammlung.

„Gerade das Jubiläumsjahr im Stillen zu verbringen, ist natürlich traurig, aber feiern können wir auch in einem anderen Jahr noch“, sagt Dietmar Thoden, der zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehört. Impulsgeber für die Gründung des Bürgervereins war damals der drohende Wegfall des Flohmarkts rund um den Schafmarkt. Weil die Stadt Buxtehude die Organisation nicht mehr tragen wollte, wurde in Altkloster der Bürgerverein ins Leben gerufen, der die Organisation übernahm. „Die Veranstaltungen sind ein Ort des Austauschs. Und dieses Zusammenkommen hat uns und unseren Mitgliedern in diesem Jahr sehr gefehlt“, so Dr. Nina Freudenthal, die inzwischen seit mehreren Jahren Vereinsvorsitzende ist.

 

Tag der Vereine fördert Zusammengehörigkeitsgefühl

 

Das Kaffeezelt bei Veranstaltungen sei immer ein Highlight und besonderer Treffpunkt gerade für die Älteren. Als großer Gewinn in Sachen Austausch und Zusammengehörigkeitsgefühl habe sich der Tag der Vereine erwiesen. „Schachfreunde, Computer-Forum, Modellbauclub – wir waren selbst überrascht, wie viele Vereine es in Altkloster gibt“, betont Dietmar Thoden. Der Tag der Vereine habe einzelne Akteure und Initiativen in Altkloster noch näher zusammengebracht.

„Das Zusammenwachsen im Stadtteil wurde dadurch enorm gefördert“, kann auch Nina Freudenthal sagen. Austausch und Kooperation seien zunehmend wichtig, denn alle Vereine plagten die gleichen Sorgen und Nöte wie beispielsweise die Suche nach Räumlichkeiten und das Erfüllen von Auflagen im Hinblick auf Veranstaltungen und Angebote sowie fehlende Ehrenamtliche. „Und was wären unsere Veranstaltungen beispielsweise ohne die Stieglitze?“

 

Impulsgeber für einen attraktiven Stadtteil

 

Zentrales Anliegen der Vereinsarbeit ist es, den Stadtteil für seine Bewohner attraktiv und lebendig zu halten. Neben der Umsetzung von Veranstaltungen geht es genauso um gestalterische Belange. Von der Verkehrsplanung bis hin zur Steigerung der Aufenthaltsqualität rund um den Mühlenteich – so manches in Altkloster realisierte Projekt zur Weiterentwicklung des Stadtteils wurde vom Bürgerverein angestoßen.

So gibt es nun seit vergangenem Jahr eine Neuerung am Mühlenteich. Die lang geplante Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Este im Süden des Mühlenteichs ist fertig. Auch an der Streuobstwiesen-Initiative der Stadt hat sich der Verein beteiligt. Ursprünglich hatte der Vorstand passend zum Jubiläum an zehn Bäume gedacht. Dank Mithilfe von Lions Club, Sparkasse sowie privaten Stiftern sind es nun 36 Bäume, die der Bürgerverein in Altkloster pflanzen lässt.

Zu den Projekten, die noch im Werden sind, gehört eine Beschilderung mit Infotafeln rund um den Mühlenteich etwa mit Hinweisen zur Historie von Altkloster – mit Blick auf die hier ehemals ansässige Wintersche Papierfabrik oder den ehemaligen Garnisonsstandort. Bei all seinen Aktivitäten in und für Altkloster ist es dem Vorstand aber wichtig, „sich nicht politisch vor den Karren spannen zu lassen“, wie die Vorsitzende betont, sondern gesellschaftlich und kulturell ganz unparteiisch zu agieren und Unabhängigkeit zu wahren.